Der neue Bürgerbus in Ahorn soll vor allem Senioren mehr Flexibilität bei Einkäufen, Arztbesuchen und Freizeitaktivitäten bieten. Von Elisabeth Englert Ahorn.
Der Countdown läuft: Schon bald wird der Bürgerbus mit dem amtlichen Kennzeichen „TBB-BB-321“ Ahorns Ortsteile verbinden. Bei der feierlichen Übergabe und der daran anschließenden Generalversammlung freuten sich Bürgermeister Elmar Haas, die Vereinsmitglieder, Fahrer und zahlreiche Interessierte über das neun Sitzplätze umfassende Gefährt, das Mobilität für Jung und Alt bietet.
Seien es der Schwimmbadbesuch im Familienbad in Buch, die Fahrt zum Arzt, Einkäufe, Besuche von Vereinsfeiern oder im Erzählcafé – die Einsatzmöglichkeiten innerhalb der Gemeinde sind grenzenlos. Pro Fahrt zahlen Erwachsene einen Euro, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren 50 Cent. Nach einer zeitnahen Einweisung der Ehrenamtlichen durch das Autohaus Nenninger kann, so Bürgermeister Haas, „der Bus an den Start gehen.“
Keine Konkurrenz zu ÖPNV: Haas stellte klar, dass der Fahrdienst keine Konkurrenz zum öffentlichen Verkehr darstellen soll. „Das wäre nicht zielführend.“ Man habe sich bewusst für einen Diesel „AdBlue“ mit der Abgasnorm Euro 6 entschieden, da ein elektrobetriebenes Fahrzeug den Anforderungen nur unzureichend genügen würde. Da vor allem Senioren zu der Zielgruppe des neuen Angebots gehören, habe man sich außerdem für eine automatische Einstiegshilfe für komfortableres Einsteigen entschieden. „Das war uns ganz wichtig“, betonte der Bürgermeister. Die Gemeinde erhielt für den Bus einen Zuschuss aus dem Leader-Förderprogramm sowie die finanzielle Unterstützung der regionalen Banken.
Außerdem beteiligten sich sowohl die Volksbank Kirnau, vertreten durch Vorstand Dieter Ehmann, als auch die Sparkasse Neckartal-Odenwald, vertreten durch Vorstand Martin Graser, bekannten sich durch ihr Sponsoring zur mehr Lebensqualität in der ländlichen Region.
Darüber hinaus förderten auch deren Stiftungen dieses gemeinnützige Projekt. Was vor Jahren in der Arbeitsgruppe „Altersgerechtes Wohnen“ im Rahmen des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ als wünschenswert erachtete wurde, wurde nun im Rahmen der Bewerbung als Schwerpunktgemeinde als Chance und Stärkung der sozial-kulturellen Vernetzung der Ortsteile gesehen und zielstrebig weiter verfolgt.
„Ich habe die Hoffnung gehegt und nun hat sie sich verwirklicht“, strahlte Rudolf Bock, Vorsitzender des Vereins Bürgerbus Ahorn.
Laufender Betrieb geregelt: Da der Verein vom Ehrenamt lebe, seien weitere Engagierte willkommen. Ziel des Vereins ist es, dass jeder Fahrer nur einmal pro Monat Personen befördert. Künftige Fahrgäste sprudelten schon vor Ideen, wo sie gerne hin möchten.
Bei der anschließenden Generalversammlung des Bürgerbusvereins wurden wichtige Details zu dem Fahrzeug genannt. Rebekka Hefner stellte das Handbuch, das die Modalitäten des laufenden Betriebs regelt, vor. Stellplatz, Fahrtkosten, Tanken und vieles mehr benötigen verbindlicher Absprachen, um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten.
Der Vorsitzende Rudolf Bock lobte die „tragfähige und beherrschende Hilfe seitens der Gemeinde“ und betonte ausdrücklich die „erfreuliche Aussicht gerade für Senioren, die das Angebot des Bürgerbusses mit sich bringt.“
Zusätzliche Fahrer werben: Der Wegfall der Mobilität durch das eigene Autofahren kann nunmehr durch diesen Service aufgefangen werden. Nach dem Kassenbericht von Christiane Haas und dem Kassenprüfungsbericht durch Lothar Hofherr beantragte dieser die Entlastung
des Vorstands, die einstimmig erteilt wurde.
Der Verein will für mehr Mitglieder und Fahrer werben. Der Jahresbeitrag für Einzelpersonen wurde auf 10 Euro, der für Familien auf 20 Euro festgelegt. Die Fahrer müssen keinen Beitrag zahlen.