Rosenberg. Mit einem großen Dorffest unter der Organisation der Gemeinde und mit Beteiligung der Vereine und Organisationen wurde nach 19-monatiger Bauzeit auf dem festlich geschmückten Dorfplatz vor dem Rathaus die Einweihung der neuen Ortsdurchfahrt in fröhlicher Art und Weise gefeiert.
Fast 1000 Menschen, nicht nur aus der Gesamtgemeinde, sondern auch aus der Region, waren bei herrlichem Sommerwetter zu diesem besonderen Festtag, der in die Geschichte des Dorfes eingehen wird, gekommen.
Am Morgen gestalteten Pfarrer Jehle-Fischer und Diakon Wörner einen Festgottesdienst, der vom Posaunenchor Adelsheim-Rosenberg musikalisch umrahmt wurde.
Nach dem Mittagessen folgte die offizielle Eröffnung im Beisein zahlreicher Ehrengäste. Bürgermeister Ralph Matousek sagte in seiner Ansprache. „Endlich ist es soweit und alle können einmal kräftig durchschnaufen“. Die Bauarbeiten an der Ortsdurchfahrt seien zu Ende, deshalb sei es folgerichtig, dass man dieses Ereignis gebührend feiere. Eingeladen habe nicht die Gemeinde, sondern: Die Rosenberger Vereine haben beschlossen, dieses bunte Fest mit einem attraktiven Programm zu veranstalten, dessen Erlös dem neuen Dorfladenprojekt zu Gute kommen wird. Matousek zeigte sich von der Resonanz seitens der Besucher und der Mitwirkung der Vereine und der beiden Kirchengemeinden beeindruckt.
Aus Erfahrung könne er sagen, dass die Erneuerung einer Ortsdurchfahrt mit eine der schwierigsten Baustellen einer Gemeinde sei, denn man lege die „Halsschlagader“ des Dorfes außer Kraft, so Matousek, der auch erklärte, dass die direkt Betroffenen mit Einschränkungen zu kämpfen gehabt hätten.
Sein Dank galt der Baufirma Benninger für das große Entgegenkommen, denn eigentlich galt eine Vollsperrung, aber die Baufirma habe immer versucht, auf die Bedürfnisse der Anlieger und betroffenen Firmen Rücksicht zu nehmen. Sein Dank galt auch den Anwohnern und den betroffenen Unternehmen für ihre Geduld und ihr Durchhaltevermögen.
Das Ergebnis sei beeindruckend und gebe der Gemeinde ein neues Gesicht. „Ein gutes Bild, wie es hier entstanden ist, wertet auch die Ortschaft auf und macht den ländlichen Raum lebenswerter und ein Stück attraktiver. Die Ortsdurchfahrt ist aber auch ein verbindendes Element.“
Bei dieser rund 1,8 Millionen Euro teuren Maßnahme habe die Gemeinde in Wasserleitungen, Abwasserkanäle, Gehwege, Randsteine und den barrierefreien Umbau der Bushaltestellen investiert. Nach den erhaltenen Landesmitteln bleibe der Gemeinde noch ein Eigenanteil von 800 000 Euro. In diese Kosten sei der Straßenbelag, dessen Kosten vom Land Baden-Württemberg übernommen werden, noch nicht einmal eingerechnet.
Bürgermeister Matousek bedankte sich bei den Baufirmen Benninger und Strabag für die Ausführung der Arbeiten, ebenso wie bei Marco Rieß und Klaus Issel vom Büro „Sack + Partner“ aus Adelsheim für die Planung und kompetente Bauleitung.
In seinen Dank schloss er auch das Straßenbauamt des RP Karlsruhe ein, denn: die Asphaltarbeiten konnten gleich im Anschluss an die Tiefbauarbeiten erfolgen.
Anschließend sprach der Bürgermeister die bei den Asphaltarbeiten aufgetretenen Probleme an, auch den Bürgern waren die „Unebenheiten“ aufgefallen. Traurig und enttäuscht war er vor allem über die drei Aufgrabungen an der neuen Asphaltdecke, um die Wasserschächte auf die richtige Höhe zu setzen. Die Abnahme der Asphaltarbeiten fände noch statt und – auf das Ergebnis sei er gespannt.
Bürgermeister a. D. Gerhard Baar, der diese für Rosenberg bedeutende Baumaßnahme im Jahre 2017 einleitete, zeigte sich froh, dass sie nunmehr abgeschlossen ist. Große Freude darüber bestehe nicht nur bei den Bürgern, sondern auch bei den Anliegern. „Das Ergebnis kann sich, trotz der bestehenden Defizite in der Straßendecke, sehen lassen.“
Ein Aushängeschild
Die Ortsdurchfahrt sei ein neues Aushängeschild für den Ortsteil Rosenberg. Für ihn persönlich, so Baar, sei diese Maßnahme auch ein Symbol für eine neue, kommunale Zeitrechnung, denn: Sie war verbunden mit seiner Amtszeit in der Vergangenheit und ging in die Gegenwart von Ralph Matousek als neuen Bür-germeister über. „Mögen wir alle lange Zeit viel Freude an der neuen Ortsdurchfahrt haben“, sagte Baar abschließend.
MdB Alois Gerig sprach von einem „richtig schönen Tag für Rosenberg“. Er dankte allen, die zum Gelingen der Maßnahme beigetragen haben – auch den Bürgern, die geduldig die 19-monatige Bauzeit ertragen haben.
Der erste Landesbeamte Dr. Björn-Christian Kleih überbrachte die Grüße des Landes und des Landkreises und gratulierte zur Fertigstellung der „brandneuen“ Ortsdurchfahrt.
Eine Ortsdurchfahrt sei nicht nur eine Straße, „sie ist Lebensader für Anwohner, Pendler, Landwirte und Gewerbe. Sie ist nicht nur Fahrbahn, sondern auch Bürgersteig. Sie ist also nicht nur Verkehrsraum, sondern auch Sozialraum.“ Nicht nur die Anwohner hätten einiges erduldet, auch die Verkehrsteilnehmer hätten größere und kleinere Umwege in Kauf genommen.
Marco Rieß von „Sack + Partner“ brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass sein Büro die komplexe Maßnahme, die viel Vorbereitungszeit bedurfte, planerisch gestalten und den Bau für die Gemeinde begleiten durfte.
Anschließend wurde von den Ehrengästen das Band durchschnitten und die Ortsdurchfahrt offiziell freigegeben. Zum Festtag gehörte ein attraktives Rahmenprogramm. Die Trommelgruppe „Dagadu“ heizte mit viel Rhythmus die Stimmung an.
Die Jagdhornbläser Bauland trugen mit ihren Klängen zum Gelingen der Veranstaltung bei, wie auch die Vereine des Dorfes, die ein beispielhaftes Zusammengehörigkeitsgefühl zeigten. Die Feuerwehr stellte, wie auch das DRK, ihre Einsatzfahrzeuge aus.
Beim MSC Rosenberg durften die Kinder Kart fahren, die Volksbank Kirnau erfreute die kleinen Gäste mit einer Hüpfburg und bunten Luftballons.
In der Schule gab es Kaffee und Kuchen, und die Vereine präsentierten den vielen Besuchern leckere kulinarische Köstlichkeiten. Beteiligt war dabei auch die Kirchenkäserei Sindolsheim.
Von Bürgermeister Matousek wurde die „Double“-Mannschaft des TSV empfangen, deren Spieler sich in das goldene Buch der Gemeinde eintrugen. Der Bürgermeister gratulierte nochmals zu diesem großartigen Erfolg. Am späten Abend ging ein rundum gelungenes Fest zu Ende.
© Fränkische Nachrichten, Montag, 03.06.2019