Für zukünftige Herausforderungen gut aufgestellt

Rück- und Ausblick bei der Generalversammlung / Bilanzsumme erhöhte sich / Aufsichtratsmitglieder geehrt

Sindolsheim. Bei der 136. Generalversammlung der Volksbank Kirnau in der Mehrzweckhalle in Sindolsheim zog Bernd Eckert in seinem Vorstandsbericht eine positive Bilanz über das vergangene Geschäftsjahr. Die Bank hat sich in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld gut behauptet und gewirtschaftet. Die Bilanzsumme erhöhte sich um 5,2 Prozent von 168,4 auf 177,1 Millionen Euro. Der Gewinn fiel mit 493 000 Euro etwas geringer aus als im Vorjahr (501 000 Euro).

Gut gewirtschaftet
Neben den Berichten wurden die Aufsichtsratsmitglieder Rudi Schweizer (Rosenberg) und Willi Weidmann (Sindolsheim) aus dem Gremium verabschiedet und mit der Ehrenmedaille in Silber des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbandes ausgezeichnet.

Mehr als 250 Mitglieder, Kunden und Ehrengäste, wurden vom Vorsitzenden des Aufsichtsrates, Bürgermeister Gerhard Baar, begrüßt, bevor Bankvorstand Bernhard Eckert auf die Entwicklung der Volksbank Kirnau einging. Man könne ausnahmslos gute Zahlen präsentieren. Mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr sei man zufrieden.

Der Negativzins stelle für die Banken eine große Herausforderung dar, denn die Margen
zwischen Einlagen und Kreditzinsen würden schrumpfen. Dies betreffe alle Banken, die – wie die Volksbank Kirnau – ein traditionelles Geschäftsmodell verfolgen. Sie alle würden in den nächsten Jahren einen Rückgang ihrer Profitabilität erwarten. Deshalb müssten Kosten optimiert und neue, alternative Ertragsquellen erschlossen werden. Die Bedürfnisse der Mitglieder und Kunden stünden hierbei weiter im Vordergrund.

Zu den Erläuterungen zum Jahresabschluss 2016 sagte Bankvorstand Eckert, dass die
Mitgliederzahl zum 31.1 Dezember auf 4199 Anteilseigner gestiegen sei. Die Bilanzsumme
entwickelte sich erneut positiv und erhöhte sich von 169 Millionen im Vorjahr auf 177 Millionen Euro, was eine Steigerung von 5,2 Prozent oder acht Millionen Euro bedeute.

Auf weiterhin erfreulich hohem Niveau bewege sich das Kundengesamtvolumen. Die bei der
Bank angelegten Kundengelder seien im vergangenen Jahr auf 125,2 Millionen Euro
angestiegen. Das Kreditgeschäft habe sich im vergangenen Jahr positiv entwickelt. Zum Stichtag 31. Dezember wurden Kredite und Darlehen in Höhe von 100,4 Millionen Euro ausgeliehen. Die Ertragslage sei jedoch wesentlich durch das sehr niedrige Zinsniveau geprägt.

Durch die Ausweitung des Kundenvolumens konnte der Zinsüberschuss leicht verbessert
werden, so Eckert, und weiter: Der Bilanzgewinn beläuft sich auf 493 000 Euro.

Aufsichtsrat und Vorstand schlugen eine Dividende von vier Prozent auf die Geschäftsguthaben vor. Der Betrag von 449 000 Euro soll den Rücklagen zugewiesen werden. Die Vermögenslage der Bank sei gut und das Eigenkapital konnte weiter verbessert werden.

Blick in die Zukunft
Zusammenfassend sagte der Bankvorstand, dass man im vergangenen Jahr, trotz schwierigem Umfeld, gut gewirtschaftet und eine gute Basis für die Zukunftsfähigkeit der Bank geschaffen habe. Festzuhalten sei jedoch, dass das klassische und seriöse Bankgeschäft bei Abschaffung der Zinsen betriebswirtschaftlich immer schwieriger werde. Kostensenkungen seien bis zu einem gewissen Maß umsetzbar, damit das bisherige Geschäftsmodell überlebensfähig sei.

Bankvorstand Dieter Ehmann richtete einen Blick in die Zukunft. Er verteidigte den Beschluss,
das umfangreiche Bankstellennetz im Geschäftsgebiet zu konzentrieren, was sowohl dem
Vorstand als auch dem Aufsichtsrat nicht leicht gefallen sei. Er ist aber überzeugt, dass ein
zukunftsfähiger und richtiger Kompromiss erreicht wurde, denn die aktuellen Herausforderungen der Bank seien sehr vielfältig.

Der niedrige Zinssatz treffe die Volksbank sehr hart, auch die Regulierungswelle zeige deutlich ihre Auswirkungen, was sich auf den Ertrag der Bank auswirke. Deshalb sei es eine Maßgabe, zu handeln und die rückläufige Ertragslage zu kompensieren und Kosten zu senken. Eine zusätzliche Herausforderung an die Bank sei auch das veränderte Kundenverhalten, auf das man sich bereits mit der neu eingerichteten Bankstelle Online mit Erfolg ausgerichtet habe.

Auch weiter vor Ort
Trotz der geplanten Schließung verschiedener Bankstellen werde man in allen vier politischen Gemeinden zukünftig weiter vor Ort präsent sein. Die Volksbank Kirnau sei für die zukünftigen Herausforderungen gut aufgestellt. Das strategische Ziel sei nach wie vor die Erhaltung der Selbstständigkeit.

Den Bericht des Aufsichtsrates über dessen Tätigkeit sowie über das Ergebnis der gesetzlichen Prüfung erstattete Aufsichtsratsvorsitzender Bürgermeister Gerhard Baar. Die Verhältnisse der Bank sind geordnet.

Unter dem Punkt „Aussprachen zu den Berichten“ beantwortete Baar Fragen eines Mitglieds.

Vereidigter Buchprüfer Gerhard Schwing fasste den Prüfbericht zu-sammen und freute sich über das positive Bilanzergebnis. Die Ertragslage sei zufriedenstellend, das Eigenkapital wurde weiterhin erhöht und liege über dem Verbandsdurchschnitt. Die Vermögens- und Finanzlage der Volksbank Kirnau eG sei geordnet und habe eine gute Weiterentwicklung genommen. Einstimmig erfolgte die Feststellung des Jahresabschlusses sowie die Beschlussfassung über die Gewinnverwendung. Die einstimmige Entlastung des Vorstandes und des Aufsichtsrates nahm Bürgermeister Baar vor.

Aus dem Gremium sind turnusgemäß ausgeschieden: Klaus Häffner (Berolzheim), Karl-Peter
Maurer (Merchingen), Rudi Schweizer (Rosenberg) und Willi Weidmann (Sindolsheim). Sowohl Klaus Häffner als Karl-Peter Maurer wurden einstimmig wiedergewählt. Bei Rudi Schweizer und Willi Weidmann war eine Wiederwahl nicht möglich, sie schieden wegen Erreichung der Altersgrenze aus. Gemäß dem getroffenen Reduzierungsbeschluss des Aufsichtsrates erfolgt für die beiden Mitglieder keine Nachwahl.

Gerhard Schwing hatte dann die ehrenvolle Aufgabe, mit Karl-Peter Maurer, Richard Vogt, Rudi Schweizer und Willi Weidmann vier verdiente Aufsichtsräte zu ehren, die stets die
Genossenschaftsidee in die Tat umgesetzt haben. Sie wurden mit der Ehrennadel in Silber des Badischen Genossenschaftsverbandes ausgezeichnet. Den ausgeschiedenen Aufsichtsräten Rudi Schweizer und Willi Weidmann dankte Baar für die stets guteZusammenarbeit.

Quelle: FN vom 05.07.2017/F